Soul

Auferstehung von den Toten – wie Yoga mich wieder zum Fühlen gebracht hat

1. Juni 2015

Hätte ich vor knapp drei Jahren nicht mit Yoga begonnen, würde es The Way Of Yoga heute nicht geben und ich wäre höchstwahrscheinlich unglücklich oder kurz vor einer Depression. Warum?

Angst und Konformität

Bis Mitte 20 habe ich ein sehr tristes  Dasein geführt, bestimmt durch Leistungsdenken und Konformität. Treibende Kraft war die Angst. Die Angst, aufzufallen, nicht dazu zu gehören, keine Anerkennung zu finden. Deshalb habe ich alles getan, wovon ich glaubte, das es von mir erwartet wurde. Ich handelte fremdbestimmt, hatte keinen Kontakt zu meinem Inneren. Ich fühlte mich taub, stumpf, im Grunde innerlich tot. Den Tiefpunkt erreichte ich am Ende meiner kaufmännischen Ausbildung. Mir wurde klar, dass ich so nicht weitermachen konnte, ohne den Verstand zu verlieren. Darum traf ich mit meinem Studienfach zum ersten Mal eine unpopuläre Entscheidung und wählte ein Fach, das in der Gesellschaft nicht unter die Top 3 fällt. Das war zwar nicht meine Befreiung, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Mit dem spontanen Entschluss, meinen jetzigen Beruf zu erlernen, machte ich einen weiteren Schritt. Und dann kam ich zum Yoga.

Meine Auferstehung

Die erste Yogastunde nahm ich eher durch Zufall. Ein Kollege war gerade in der Ausbildung zum Yogalehrer und lud mich ein, mitzukommen. Das war zwar nicht mein erster Kontakt zum Yoga, aber die dogmatische Prägung in der ersten Schule hat mich ziemlich schnell wieder abgeschreckt. Entsprechend skeptisch reagierte ich auf den Vorschlag meines Kollegen, aber weil ich ihn sehr mochte, ging ich mit.

Ich kam euphorisiert und energetisiert aus der Stunde! Ich fühlte mich wach, lebendig und so glücklich wie schon lange nicht mehr! So wollte ich mich immer fühlen! Die erste 10er-Karte war gekauft. Von da an ging ich regelmäßig, genoss die Bewegung, das gute Gefühl und die Zeit mit meinem Kollegen, der schnell zu einem Freund wurde. Obwohl ich Yoga zu der Zeit noch als reinen Sport betrieb, kamen neben den physischen schleichend auch die emotionalen Veränderungen: erste Erkenntnisse über meine Ängste, die mich blockieren und zu dem Dasein zwangen, dass ich so lange geführt habe. Erlebnisse aus der Vergangenheit, die verhasste Verhaltensweisen verursachten. Ich entdeckte emotionale Wunden, die ich für längst geheilt hielt, die aber über Jahre hinweg offen waren und einfach nur immer tiefer begraben wurden. Kurzum: ich entdeckte meine Emotionen! Sie sind oft schmerzhaft doch mit den daraus entstehenden Erkenntnissen kommt auch der Wunsch nach Veränderung und mit der Veränderung die Hoffnung.

Diesen Wandel sehe ich als meine Auferstehung, denn emotional war ich tot. Jetzt spüre ich mich wieder, entwickle eine innere Stimme und Selbstvertrauen. Ich verstehe langsam, dass der allgemein in der Gesellschaft angestrebte Weg nicht meiner ist, sondern dass ich meinen eigenen finden muss, um glücklich zu sein.

Die Reise beginnt

Zum ersten Mal in meinem Leben kenne ich mein Ziel noch nicht. Vielleicht werde ich es auch nie kennen, denn darum geht es gar nicht. Ich verstehe langsam, was mit „der Weg ist das Ziel“ gemeint ist. Ich bin froh, endlich auf der Reise zu sein – auf meiner Reise. Ich probiere mich aus, versuche, meine innere Stimme zu finden, erlebe euphorische Hochs und zerschmetternde Tiefs. Die vielen Emotionen und Erkenntnisse sind nicht immer schön, manchesmal sogar sehr erschütternd und erschreckend, aber sie bergen alle das Potenzial auf ein befreiteres und zufriedeneres Leben. Ich bin froh um jede einzelne Erfahrung, denn sie lassen mich eins ganz deutlich spüren: ich lebe.

Was ist mit dir?

Bist du schon auf der Reise? Welche Ketten haben dich gehalten? Welches Erlebnis war bei dir der Auslöser für die Veränderung? Ich würde mich sehr über deine Erfahrungen freuen!

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2 Kommentare

  • Antworten Petra 16. Juli 2015 at 9:33

    Hallo Yamina,

    danke für deinen interessanten und spannenden Blog. Ich finde deine Artikel sehr mutig. Die Verknüpfung mit deinen persönlichen Belangen motivieren dazu, den eigenen ‚Way of Life‘ zu erkunden. Ich freue mich schon auf deine weiteren Artikel und wünsche dir Erfüllung bei deiner Yogalehrer Ausbildung.

    Liebe Grüße,
    Petra

    • Antworten Yamina 16. Juli 2015 at 10:32

      Liebe Petra,
      vielen Dank für deine netten Worte! Es freut mich, dass dir der Blog gefällt und dich motiviert. Ich werde dich natürlich über meine Erkenntnisse und die Yogalehrerausbildung auf dem Laufenden halten! Schau doch einfach regelmäßig hier vorbei 🙂
      Entspannte Grüße
      Yamina

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