Neugier hat mich heute in die Spiritual Warrior Stunde im Münchner Jivamukti Yogaloft getrieben. Laut Stundenbeschreibung ist es eine kraftvolle, fließende Yogastunde, die 60 Minuten dauert und aus einer festen Abfolge besteht. Da sie den Krieger in ihrer Bezeichnung trägt, nahm ich an, dass die Kriegerhaltungen eine wichtige Rolle spielen würden. Das könnte eine Stunde genau nach meinem Geschmack sein!
Das Jivamukti Yogaloft
Das Studio war mir nicht ganz unbekannt, da ich schon ein paar mal dort gewesen bin. Der Eingang befindet sich in einem grünen, ruhigen Hinterhof mitten in der Stadt. An den Eingangsbereich direkt angeschlossen ist der Jivamukti Shop, in dem man über Kleidung, Glücksbringer und Bücher zu Yoga, Vegetarismus und Veganismus alles bekommen kann, was das Herz eines (Jivamukti) Yogis höher schlägen lässt. Der Hauptübungsraum erinnert auf Grund seiner Größe und der hohen Fenster an eine ehemalige Industrie- oder Lagerhalle und eignet sich ideal als Yogastudio, denn er ist hell und sehr ruhig.
Seit kurzem betreibt das Jivamukti gegenüber dem Studio in der Buttermelcherstraße auch das So Ham – eine vegane Yoga Kantine. Hier werden täglich wechselnde, vegane Gerichte und Smoothies zur Stärkung nach der Stunde oder einfach zum Genuss angeboten.
Der Spiritual Warrior
Statt mit der typischen Jivamukti Einstimmung (Gesang, Atmung und Meditation) zu beginnen, steigt der Spiritual Warrior direkt in die ersten Haltungen zum Aufwärmen ein. Dabei wird jede Asana 10 Atemzüge gehalten, wodurch Kraft und Ausdauer gefördert werden. Erst jetzt wird das einstimmende Om gesungen. Anschließend folgen vier Sonnengrüße und eine umfassende Serie aus Steh- und Drehhaltungen, darunter auch meine geliebten Krieger. Da die Stunde nur 60 Minuten dauert, ist es das schon beinahe wieder. Sie endet mit einem ziemlich lang gehalten Kopfstand (beziehungsweise der Variation, die für einen selbst möglich ist), einer kleinen Meditation und der Schlussentspannung.
Weniger spirituell und kriegerisch als erhofft
Der Ansatz der Stunde hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Ich liebe einfach diese Kriegersequenzen. Nur leider ist mein Geist weder richtig zur Ruhe gekommen noch gestärkt aus der Stunde hervorgegangen. Ich denke, das lag an der Kürze der Stunde und vielleicht auch an der fehlenden Einstimmung. Zwar war die Stunde kraftvoll, doch um mich wie ein starker, unbeirrbarer Krieger fühlen zu können, fehlte mir die dynamische Komponente. Da die Haltungen vergleichsweise lang gehalten wurden, wirkte die Stunde auf mich teilweise mechanisch und der Flow ist nicht so richtig zustande gekommen.
Nun sind die Vorlieben von Yogi zu Yogi sehr unterschiedlich, daher schlage ich vor, dass du dir trotz meiner Kritik ein eigenes Bild vom Spiritual Warrior machst. Wenn du schon etwas Yogaerfahrung hast, nach einer kurzen Stunde suchst, die alle Haltungsprinzipien integriert (Steh-, Stütz-, Dreh-, Umkehrhaltungen, Vor- und Rückbeugen) und am Besten noch feste Abläufe magst, ist die Stunde ideal für dich. Ich wünsche dir viel Spaß!
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