Around the World Body

Hot Yoga bei -10 Grad Außentemperatur

2. Februar 2016

In Montréal herrscht gerade tiefster Winter. Sogar tagsüber liegt die Temperatur bei -10°C. Das lädt nicht gerade zum Sightseeing ein. Am liebsten würde ich im Bett bleiben oder mich den ganzen Tag in der Sauna verkrümeln. Doch dann kommt mir eine Idee: heute teste ich mal Hot Yoga. Da wird mir garantiert warm!

Nach kurzer Internetrecherche finde ich ein Studio, das in der Nähe des Hotels liegt und vormittags 60 Minuten Hot Flow für 10 kanadische Dollar anbietet. Ich gönne mir noch schnell einen Kaffee und mache mich dann, gut eingepackt, mit meiner Matte auf den Weg zum ensō yoga.

Helles, freundliches Studio

Beim betreten des Studios fühle ich mich sofort wohl. Weiße Wände und viel helles Holz vermitteln eine angenehme Ruhe und Wärme. Der Umkleideraum mit Duschen ist großzügig angelegt und enthält alles, was man später zum duschen benötigt – inklusive Fön.

Der auf 38°C geheizte Yogaraum ist dank der großen Fenster hell und ebenfalls mit wunderschönem Holz ausgekleidet. Hinter Schiebetüren werden alle nötigen Hilfsmittel aufbewahrt. Nur die flächendeckende Spiegelfront ist etwas ungewöhnlich für ein Yogastudio.

Hot Flow

Ich bin mit der Erwartung in die Stunde gekommen, dass mir angenehm warm sein würde, wir tief in Dehnungen hineingehen und mir die 60 Minuten tendenziell zu kurz sein würden. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Stunde wird als „für alle Levels geeignet“ beschrieben, doch die Asanas sind mindestens fortgeschritten (beispielsweise Liegestütze mit einem angehobenen Bein) und werden in einem hohen Tempo durchgepowert.

Bereits nach einer Viertelstunde macht mir die Hitze unglaublich zu schaffen – das passiert mir eigentlich nie – und ich frage mich, wie viele Power-Sonnengrüße ich noch durchhalten muss. Nach circa 40 Minuten kann ich nicht mehr, mein Kreislauf macht schlapp und ich sitze völlig gefrustet auf meiner Matte. Als ich mich im Raum umsehe, stelle ich fest, dass es der Hälfte der Teilnehmer genauso geht. Die Lehrerin lässt sich nicht davon beirren und macht einfach weiter. Ich trinke erst mal etwas,  auch wenn die Lehrerin meint, wir sollen nicht so viel trinken, und warte auf das Ende der Stunde.

Nie wieder Hot Yoga?

So schön das Studio auch sein mag, die Stunde hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich habe eher das Gefühl, ein Work Out und nicht Yoga gemacht zu haben. Und dass wir während der Stunde nicht trinken sollten, damit wir alle Giftstoffe ausschwitzen, halte ich bei dieser hohen Belastung für äußerst ungesund.

Ich glaube, mit dem offensichtlich leistungsorientierten, nordamerikanischen Hot Yoga habe ich abgeschlossen. Aber Bikram Yoga, das ja auch in beheizten Räumen stattfindet, werde ich noch ausprobieren. Denn beim Bikram gibt es eine feste Übungsfolge, die hoffentlich einen etwas umsichtigeren Umgang mit der Wärme ermöglicht.

Jetzt trinke ich erst mal einen Liter Wasser, gehe duschen und dann gemütlich Mittagessen. Bis bald!

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