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Breathe Flow Meditate in Vancouver – was will man mehr!?

10. August 2015

Während meines zweitägigen Aufenthalts in Vancouver wollte ich nicht auf Yoga verzichten. Nach einer kurzen Recherche zu den Studios in der Nähe habe ich mich für die Stunde Breathe Flow Meditate im Chopra Yoga Center Vancouver entschieden. Der Stundentitel hat mich neugierig gemacht!

chopra-yoga-center-vancouverDas Yogastudio

Das Studio hat einen sehr offenen, hellen Eingangsbereich, in dem man sich direkt wohlgefühlt. Angeschlossen daran gibt es ein Café mit veganen Snacks und einen Spa-Bereich für Massagen und kleinere Schönheitsbehandlungen. Die Sauna kann nach der Stunde kostenlos mitgenutzt werden. Der Yogaraum war leider nicht mehr so liebevoll eingerichtet. Er erinnerte mit seiner hohen Industriedecke und Spiegelfront eher an eine Turnhalle oder einen Fitnessraum.

Die Stunde selbst…

… war leider eine Enttäuschung. Die Atmung hat keine fünf Minuten gedauert und war, entgegen meiner Hoffnung, etwas Neues kennen zu lernen, lediglich eine Heranführung an den Ujjayi-Atem (der siegreiche Atem, erinnert im Klang an Meeresrauschen). Das ist eine der ersten Atmungen, die man im Yoga lernt. Auch der Flow ist nicht zustande gekommen. Die Reihenfolge der Haltungen wirkte undurchdacht, die Übergänge waren holprig. Dabei sind wir gar nicht richtig warm geworden, haben dann aber viele Banlceübungen und Dehnungen gemacht. Die Balancehaltungen waren teilweise forgeschritten (z.B. Adler, Krieger III) und haben das Niveau der meisten Schüler im Raum überschritten (das weiß ich deswegen, weil wir seltsamerweise einander gegenüber geübt haben, was irritiert und bei der Balancefindung abgelenkt hat). Leider ist die Lehrerin darauf nicht eingegangen und hat auch keine Korrekturen vorgenommen.

Der einzige Teil, aus dem ich etwas für mich mitnehmen konnte, war die angeleitete Meditation. Wir sollten uns an eine herausfordernde Situation erinnern – in mir kam gleich dieses Unwohlsein im Magen auf, dass ich immer verspüre, wenn ich angespannt oder nervös bin – und dann an etwas Postives denken, das aus dieser Situation entstanden ist. Sofort machte sich Erleichterung und Freude in mir breit. Mit der Einatmung sollten wir nun diese positiven Emotionen mit jeder Faser des Körpers aufnehmen, mit der Ausatmung die negativen Gefühle gehen lassen.

Mir ist bewusst geworden, dass aus den Situationen, die mir stressig und beklemmend vorkamen, immer auch etwas Gutes entstanden ist und es sich lohnt, diesen vorübergehenden Stress auszuhalten (damit meine ich konkrete Situationen wie ein bevorstehendes Konfliktgespräch oder eine Prüfung, nicht ganze Lebensphasen!).

Außerdem wurde mir eine Methode mitgegeben, die eine positivere Ausrichtung der Gedanken fördert und gut gegen Stress und schlechte Stimmung wirkt.

Ich hatte mehr erwartet

Nachdem die Stunde mit Breathe Flow Meditate betitelt wurde, war ich enttäuscht, dass alle drei Bereiche zu kurz gekommen oder nicht wirklich vermittelt worden sind. Das mag auch daran gelegen haben, dass die Stunde insgesamt nur 60 Minuten lang war, doch dann muss das Konzept nochmal überdacht werden. Als wirklich unverantwortlich empfand ich die Dehnungen mit kalten Muskeln. Ich hatte das Gefühl, mir eine Zerrung zu holen, wenn ich zu tief in die Haltungen gehen würde. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass es in der Stunde nicht um Yoga ging, sondern darum, Leistung zu bringen indem man besonders gedehnt ist und besonders komplexe Haltungen einnehmen kann – ohne Rücksicht auf die persönlichen körperlichen Grenzen. Bei meinem nächsten Aufenthalt in Vancouver werde ich auf jeden Fall lieber eine andere Yogaschule ausprobieren.

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